mFund Pressemitteilung – Download als PDF Dokument.
In der Zukunft werden Fluglotsen nicht mehr im Tower sitzen, sondern operieren aus teils Hunderte Kilometer entfernten Kontrollzentren. Von hier aus überwachen sie den Verkehr von mehreren Flughäfen – und das sogar zeitgleich. Wie sie den Fokus auf die richtigen Flugzeuge lenken, zeigt das Projekt „OMNyFlug“.
An Regional- und Kleinflughäfen ist das Verkehrsaufkommen abgesehen von den täglichen Spitzen („Peaks“) am Morgen und Nachmittag meist marginal. Den Leerlaufzeiten und den damit verbundenen geringen Einnahmen, z. B. in den Nachtstunden, stehen hohe Kosten für die eingesetzten Fluglotsen gegenüber. Um dem Kostendruck zu begegnen, arbeiten mehrere Initiativen an der Zentralisierung der Flugsicherung für kleine und regionale Flughäfen. Ziel ist die Etablierung einer sogenannten multiplen Flughafen- Fernkontrolle (engl. Multi-Remote-Tower, Multi-RTO) und die Umsetzung notwendiger Technologien in einem einzigen Kontrollzentrum (Multi-RTO-Center). Die Umsetzung einer solchen Fernkontrolle erfordert neben neuen technologischen Ansätzen vor allem neue Aufgaben für Fluglotsen und Supervisoren.
Im Fokus des Forschungsvorhabens stand die prototypische Entwicklung von zwei Planungstool-Komponenten – einmal für Fluglotsen und einmal für Supervisoren. Die im Projekt entstandene Softwarelösung ermöglicht eine effektive Verteilung der Fluglotsen-Ressourcen im Multi-Remote-Tower-Betrieb. Dabei kommt ein neuartiges Planungs- und Optimierungstool zum Einsatz, das Leerlaufzeiten und Personalkosten reduziert. Dadurch könnte die Wettbewerbsfähigkeit von Regional- und Kleinflughäfen deutlich gestärkt werden.
Das Projekt „OMNyFlug“ wurde im Rahmen der Innovationsinitiative mFUND mit insgesamt rund 495.000 Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert.
Projektpartner waren neben dem Verbundkoordinator HFC Human-Factors-Consult das Unternehmen m‑click.aero. Das Projekt wird nach einer rund dreijährigen Laufzeit im Dezember 2022 erfolgreich abgeschlossen. Die Abschlussveranstaltung findet am Freitag, den 16.12.2022, von 10:00 bis 11:30 Uhr, per Zoom statt:
Über das Förderprogramm mFUND des BMDV
Mit der Innovationsinitiative mFUND fördert das BMDV seit 2016 datenbasierte Forschungs- und Entwicklungsprojekte für die digitale und vernetzte Mobilität der Zukunft. Die Projektförderung wird ergänzt durch eine aktive fachliche Vernetzung zwischen Akteuren aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Forschung. Die Bereitstellung von offenen Daten erfolgt über die Mobilithek. Weitere Informationen finden Sie unter www.mFund.de.